Eine der schönsten und leichtesten Wanderungen führt von Lavin nach Scuol. Meine News-Leser wissen schon, dass ich ein Fan des öffentlichen Verkehrs bin. Daher fahre ich mit dem Zug (oder Bahnersatzbus im Sommer 2019) nach Lavin. Von dort aus geht man in 1h 15 Minuten auf der Sonnenseite des Tals leicht ansteigend hinauf nach Guarda. Es lohnt sich, das Schellenursli-Dorf mit seinen wunderschönen verzierten Engadinerhäusern zu besichtigen! Kaffee und Kuchen gibts an drei Orten, von denen der Gasthof Meisser der bekannteste ist. Danach geht es weiter nach Bos-cha. Am Wegrand blühen jetzt, Mitte Luli 2019, die Türkenbund-Lilien Streng geschützt, sehr selten und wunderschön. Nach Bos-cha geht es leicht abwärts nach Ardez. Wer will, kann hier, nach 3 Stunden, auf die Bahn gehen. Wer noch weiter mag, steigt nicht hinunter ins Dorf, sondern geht oberhalb des Dorfes in Richtung Ftan weiter. So kommt man auf die alte Hauptverkehrsstrasse durch das Unterengadin, vorbei an einer zerfallenen Unterkunft für mittelalterliche Reisende und vorbei auch an der alten, geschwungenen Brücke über den Tasna-Bach. Danach auf dem Wanderweg durch den Wald in Richtung Ftan. Man kommt beim Hochalpinen Institut Ftan heraus, und ich habe kurzerhand auf der Terrasse der Seilbahn nach Prui einen Apérol Spritz genossen. Wer dann nicht mehr mag, kann nach 4 1/2 Studen Gehzeit in Ftan aufs Postauto. Ich war aber nach dem Spritz so beflügelt, dass ich den Höhenweg Ftan-Scuol gelaufen bin. Nach total 7 Stunden (mit 3 mal Rast) war ich wieder in der Chasa Diala. Ein wunderbarer, sonniger, leichter Spaziergang, der jederzeit abgekürzt werden kann.